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Ferdinand Zöller: Beim Hyperloop handelt es sich im Prinzip um Kapseln, die sich in einer nahezu luftleeren Röhre mit extrem hohen Geschwindigkeiten fortbewegen können, wobei – in der Theorie – keine Reibungsverluste entstehen. Im besten Fall müssten die Hyperloop-Kapseln nur die Beschleunigungs- und Bremsenergie aufbringen. Wobei die Energie zum Bremsen wieder in die Batterie zurückgespeist werden kann. In Zeiten von steigenden Energiekosten könnten elektrifizierte, energieeffiziente Hyperloop-Systeme eine echte Alternative darstellen.
Robin Köhnlein: Grundsätzlich denken wir, dass die Technik sowohl beim Transport von Passagieren als auch von Gütern zum Einsatz kommen kann. Den größten Nutzen sehen wir langfristig im Bereich Gütertransport.
Robin Köhnlein: Im Juni 2020 gründeten wir den studentischen Verein mu-zero HYPERLOOP e.V. mit sieben befreundeten Studierenden aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Am Anfang unseres Projekts stand die Idee, die Theorie aus dem Studium mit der Praxis zu vereinen. So haben wir uns mit dem Hyperloop-Projekt unsere eigene „grüne Wiese“ geschaffen, auf der alle Teammitglieder ihre unterschiedlichen Fähigkeiten einbringen können.
Robin Köhnlein: Wir befinden uns gerade in der finalen Entwicklungsphase unseres zweiten Prototyps. Unsere erste Hyperloop-Kapsel haben wir im Jahr 2021 fertiggestellt und erfolgreich präsentiert. Bei der Entwicklung der Prototypen arbeiten wir in Jahreszyklen: Wir beginnen mit einer Konzeptphase, an die sich eine Designphase, eine Herstellungsphase und schließlich eine Integrationsphase anschließen.
Ferdinand Zöller: Die Deadlines für unsere Entwicklung werden im Prinzip durch die European Hyperloop Week (EHW) bestimmt. Dort zeigen wir unseren Prototyp und lassen ihn auf einer Teststrecke fahren. Auf der EHW stellen verschiedene Teams aus Europa und einigen anderen Ländern ihre Prototypen vor, was sehr inspirierend ist und den Austausch fördert. Uns gefällt sehr, dass es bei der EHW nicht nur um Geschwindigkeit geht. Es gibt zum Beispiel auch Preise für Effizienz, Skalierbarkeit, Innovation des Antriebs oder den besten Business Case.
Ferdinand Zöller: Einer unserer Kollegen hatte die Produktgruppe der Coroflex Hochvoltleitungen im Rahmen eines Praktikums bei einem großen Automobilhersteller kennengelernt. Unser Sponsoring-Team hat sich daraufhin direkt bei Coroflex gemeldet. Das Unternehmen war sehr offen und hat uns zügig angeboten, mit Hochvoltleitungen, technischer Beratung und Simulationen zu helfen. Wir freuen uns sehr, dass Coroflex in diesem Kontext Silberpartner unseres Projekts geworden ist. In den online durchgeführten Simulationen berechneten wir gemeinsam mit Coroflex die resultierenden Erwärmungen auf Basis unserer real vorliegenden Strombelastungen. Wir konnten dadurch Leitungsquerschnitte, die sich schon im Einsatz befanden, direkt überprüfen – und Leitungsgewichte einsparen.
Robin Köhnlein: Entscheidend war für unser Projekt, dass uns Coroflex nicht nur mit hochqualitativen Hochvoltleitungen hilft – auch die Beratungsleistungen haben dazu geführt, dass wir unseren aktuellen Prototypen leicht und innovativ bauen konnten. Was die Komponenten angeht, unterstützt uns Coroflex vor allem beim Hochvolt-Antriebsstrang, an den unter anderem der Motor angeschlossen ist.
Ferdinand Zöller: Weitere große Vorteile der Coroflex Hochvoltleitungen sind für uns die hohe Flexibilität und das geringe Gewicht: Sie müssen sich vorstellen, dass wir in unserem Prototyp auf einem sehr beengten Raum arbeiten, was bedeutet, dass die Biegeradien der Leitungen möglichst klein und ihre Gewichte möglichst niedrig sein müssen. Beides leisten die Hochvoltleitungen, die uns Coroflex zur Verfügung stellt. Hinzu kommt, dass uns Coroflex mit abgeschirmten Sensorleitungen unterstützt, bei denen die Interferenzen mit unserer Bordelektronik minimiert werden.
Ferdinand Zöller: Aktuell bereiten wir uns auf unseren „Hyper-Launch“ am 29. Juni in Karlsruhe vor, bei der wir unseren neuen Prototyp das erste Mal öffentlich zeigen. Anschließend folgt unsere Teilnahme an der European Hyperloop Week (18.-24. Juli) in Delft. Beide Termine sind öffentlich und können von Interessierten digital oder vor Ort besucht werden.
Robin Köhnlein: Es ist schwer, darauf eine wissenschaftlich fundierte Antwort zu geben. Ich vermute, dass wir uns noch etwa bis zum Jahr 2035 gedulden müssen. In diesem Kontext stellt sich auch die Frage: Wo werden wir ein Hyperloop-System im Einsatz sehen? In Deutschland und Europa wird es voraussichtlich schwierig eine solche Anlage zu bauen. Aber für Cargo-Systeme in dünn besiedelten Flächenländern – zum Beispiel in Saudi-Arabien – ist die Wahrscheinlichkeit schon wesentlich höher.