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Die Laufbahn des gelernten Industriekaufmanns bei der Coroplast Group begann vor über 20 Jahren mit einem sechsjährigen Einsatz im Vertrieb Kabel & Leitungen. Davor hatte Andre Tillmanns eine Lehre bei Kabelwerke Reinshagen (heute APTIV bzw. Prysmian) absolviert. Aber er hat auch schon in eine ganz andere Branche hineingeschnuppert – so war er auch fünf Jahre lang in der Musikindustrie tätig. Überhaupt liebt Andre Tillmanns Abwechslung: sein Lebensmotto in der Freizeit ist jede Sportart im Leben einmal auszuprobieren. Sein neuestes Steckenpferd ist das Wellenreiten – sowohl indoor als auch outdoor.
So sagt er im Jahr 2000 gern zu, als das Angebot kommt, beim ersten Schritt in China Fuß zu fassen und den dortigen Vertrieb zu managen. Schon der Start ist ziemlich abenteuerlich: auf der ersten Reise geht es per Propellerflieger in die Provinz nach Ningbo: „Damals gab es die große Brücke über die Hangzhou Bay noch nicht. Das hieß also stattdessen 20 Minuten Flugzeit von Shanghai nach Ningbo aber dann zweieineinhalb Stunden weiter mit dem Auto.“ Der Weg führt zu einem Händler, der einen Tier1 für Volkswagen in Shanghai beliefert. „Das war schon echte Pionierarbeit damals. Wir waren fünf Tage vor Ort und unser dortiger Ansprechpartner wollte uns China von der ländlichen Seite zeigen. Wir bekamen jeden Tag neue Köstlichkeiten serviert, wussten aber nicht wirklich genau, was wir da aßen.“, schmunzelt der 53-Jährige. Aber es gefällt ihm dort auf den zweiten Blick und er gibt Gas: Er analysiert Lieferketten und baut ein komplettes Vertriebsnetz für Kabel und Klebebänder auf und kümmert sich um die ersten lokalen Freigaben für ABS-Leitungssätze.
Produziert vor Ort wird dann ab 2004. „Zwar wurden uns auch immer wieder Steine in den Weg gelegt, aber irgendwie haben wir es dann doch geschafft“, erzählt er. Fünf Jahre später geht es dann wieder zurück nach Europa: Der Vertriebsprofi widmet sich Osteuropa, UK, aber auch Japan, Korea, Südostasien und macht das, „was man heute wohl als Business Development bezeichnen würde“. Seit 2014 ist er wieder in China – dieses Mal als General Manager und dieses Mal für Coroplast Tape. Und das Ergebnis ist beeindruckend: „Heute haben wir in Kunshan ein Klebeband-Werk mit und 100 Mitarbeitern. 2009, im schwierigen Jahr nach der Lehman-Pleite, hatten wir dort nur einen Umsatz von knapp einer Million Euro. Zehn Jahre später konnten wir den Umsatz mehr als verzwanzigfachen.“ Auch das Jahr 2020 konnte trotz Herausforderungen durch die Coronakrise erfolgreich mit einem Rekordumsatzwert abgeschlossen werden.
Jeden Tag verlässt er in Shanghai gegen 7 Uhr das Haus, um noch vor 9 Uhr im Werk in Kunshan einzutreffen. Zur Rush Hour herrscht Mega-Stau in einer der größten Städte Chinas mit rund 24 Millionen Einwohnern. Um diesem zu entgehen, fährt Andre Tillmanns oft noch auf dem Heimweg Einkaufen oder zu seiner Jogging-Strecke am See in Kunshan. Seine Aufgaben als General Manager der Coroplast Tape Technology in Kunshan erklärt er kurz und knapp: „Koordinieren und Kontrollieren“. Und als gelernter Vertriebler legt er besonders viel Wert auf Kunden- und Partnerkontakt. Dabei geht es immer wieder um die Akquise von Neukunden und die Ausweitung von bestehendem Geschäft – insbesondere von Exporten in benachbarte asiatische Länder. Privat ist Kickboxen seit sieben Jahren Tillmanns Leidenschaft, in Shanghai hat er bislang fünf Kämpfe absolviert. Ein weiterer Kampf ist aber nicht geplant.
Ich bin wahrscheinlich die einzige Person bei Coroplast, die in Shanghai fünf Kickboxkämpfe absolviert hat.
Tillmanns freut sich, dass seine Mitarbeiter in China immer mehr zu „echten Coroplastlern“ werden – die Fluktuation ist stark gesunken. Er weiß aber auch, dass Teambuilding in China enorm wichtig ist. „Wir machen sehr viel gemeinsam, ob Drachenbootrennen, Yoga, Badminton und Fußball spielen oder auch das chinesische Neujahrsfest feiern. Das stärkt uns und natürlich auch das gesamte Unternehmen.“ Er selbst ist durch und durch ein Coroplast Markenbotschafter: „Ein echter Coroplastler ist jemand, der hinter unseren Produkten steht, der nicht auf den Anruf vom Headhunter wartet, der verantwortungsvoll handelt und wenn nötig auch mal nach 17:30 Uhr noch im Büro ist oder mobil arbeitet.“ Sein Vorstellungsgespräch hatte Andre Tillmanns übrigens bei der heutigen CEO Natalie Mekelburger persönlich. Das Familiäre innerhalb der Coroplast Group hat ihm schon immer gefallen. Und bis heute macht ihm sein Job in China großen Spaß, nur langfristig will der Vater von zwei Kindern unbedingt wieder nach Wuppertal zurück. Und würde er eine Million gewinnen, dann würde er seiner Heimatstadt eine Indoor-Surf-Anlage spendieren – hat er versprochen.